Für Außenstehende sieht es wie eine riesige Wiese aus, doch handelt es sich oft um ein Weizenfeld. Das meist im November ausgesäte Getreide wächst vom März bis zum Juli in einem rasanten Tempo. In dieser Zeit passiert erstaunlich viel.

Während das Wintergetreide meist zwischen September und November ausgesät wird, geht es für die Samen des Sommergetreides in der Regel im März bis April los. In beiden Fällen sind die Frühlingsmonate bis in den Juli des Jahres hinein geprägt von der Wachstumsphase. Der Sommerweizen beispielsweise holt sogar den Vorsprung des Winterweizens bis zur Ernte auf.

Die Getreidepflanze ist größer, als sie auf den ersten Blick wirkt. Diese ist gerade in der Schossphase.

Die Getreidepflanze ist größer, als sie auf den ersten Blick wirkt. Diese ist gerade in der Schossphase.

Im April beginnt die sogenannte Schossphase, bei der die Ähren des Weizens dank der steigenden Temperaturen und der länger werdenden Tage im wahrsten Sinne des Wortes gen Sonne schießen.

Winzige Ähren im April: Die Schossphase

Laien können auf den ersten Blick kaum unterscheiden, was im April oder Mai auf dem Acker gedeiht, solange es noch nicht wie Getreide aussieht. Ist das nun Gras, das Landwirte als Tierfutter verwenden? Oder vielleicht doch heranwachsender Weizen? Wer genauer hinschaut, kann allerdings die Getreidepflanze gut erkennen. Jede besitzt zwei bis drei Halme, die im Laufe der Zeit zu Ähren werden. Beim behutsamen Öffnen dieser „Stängel“ offenbaren sich sogar winzige Ähren, die später in kräftiger und sehr viel größerer Form geerntet werden.

Hier ist die Ähre schon gut zu erkennen.

Hier ist die Ähre schon gut zu erkennen.

Bei Trockenheit oder anderen Umwelteinflüssen verliert die Weizenpflanze die schwächeren Triebe, sodass bis zur Ernte im schlimmsten Fall noch ein starker Trieb übrigbleibt. Getreide ist immer bestrebt zu überleben und investiert die eigene Energie in den stärksten Haupttrieb.

Bis die Mähdrescher über die Felder fahren, ziehen noch etliche Wochen ins Land, in denen der Weizen auf dem Feld wächst und hoffentlich gedeiht. Andere Getreidearten, beispielsweise Gerste, scheinen derzeit noch einen Vorsprung zu besitzen. Aber auch das ändert sich und ist natürlich abhängig von der Sorte, der Bodenbeschaffenheit und dem Standort des Ackers. Übrigens: Meist befinden sich in der Nähe Blühflächen für mehr Biodiversität.

Informationen zum Autor

Sven Wernicke

Sven Wernicke

Blogger

Sven Wernicke ist freiberuflich für diverse Blogs und Onlinemagazine tätig. Bei Ährenwort beschäftigt er sich mit den spannenden Facetten des Qualitätsprogramms.