Ohne Biodiversität keine Zukunft. Aus diesem Grund legen unsere Ährenwort-Landwirte rund 200 Hektar zusätzliche Blühflächen an. Aber wozu sind diese überhaupt gut?

Biodiversität einfach erklärt

Mit Biodiversität ist die biologische Vielfalt unserer Erde gemeint. Geschätzt 14 Millionen Arten leben in den verschiedensten Ökosystemen zusammen – und genau das beschreibt diesen Begriff, der oftmals im Zusammenhang mit Umweltschutz genannt wird.

Biodiversität unterteilt sich in drei Bereiche:

  • Die Artenvielfalt bezeichnet die Menge der weltweit (noch) existierenden Tier- und Pflanzenarten. Gebiete, an denen besonders viele Arten leben, werden auch Biodiversitäts-Hotspots genannt. Beispielsweise Korallenriffe.
  • Innerhalb der Arten existiert eine genetische Vielfalt. Das können unter anderem diverse Bienenarten oder Gurkensorten sein.
  • Meere, Wiesen, Wälder, Wüsten, Seen oder Moore sind für sich genommen Ökosysteme. Biodiversität beschreibt ebenfalls die Vielfalt dieser Orte.

Wieso ist Biodiversität wichtig?

Alles schön und gut, aber was hat das für uns zu bedeuten? Je höher die biologische Vielfalt in einem Ökosystem ist, umso robuster ist es und kann sich besser an Bedrohungen wie den Klimawandel oder Krankheitserreger anpassen.

Und mal ehrlich: Wir Menschen möchten Natur erleben, uns im Grünen erholen und unsere Heimat auf diese Weise wahrnehmen. Das wäre ohne funktionierende Ökosysteme mit ihren Lebewesen nicht möglich.

Hier entsteht eine Blühfläche.

Hier entsteht eine Blühfläche.

Aber bekanntlich ist diese Vielfalt in Gefahr. Waldflächen werden abgeholzt, Flächen durch Straßen- und Wohnungsbau versiegelt, Landschaften zersiedelt, Gewässer verschmutzt. Es ist nötig, die Biodiversität zu schützen und sie – sofern es möglich ist – wieder herzustellen. Denn so können wir auch in der Landwirtschaft eine Resilienz schaffen und beispielsweise angebautes Getreide widerstandsfähiger für sich ändernde Bedingungen machen.

Wir Menschen brauchen Ökosysteme wie Wälder, die Kohlenstoff speichern und das Klima schützen, genauso Bestäuber und Bodenorganismen, welche dabei helfen, unsere Nahrungsmittelversorgung zu sichern. Hier kommen die Blühflächen unserer Ährenwort-Landwirte ins Spiel.

Ährenwort, Blühflächen und Biodiversität

Seit 2015 ist das sogenannte Greening für europäische Landwirte verpflichtend. Durch das Erbringen vorgegebener Umweltleistungen erhalten diese von der EU Prämien. Zugleich leisten sie einen positiven Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz; also folglich zur Biodiversität. Greening bedeutet unter anderem das Erhalten von Wiesen und das Anlegen von Blühflächen.

Im Rahmen des Ährenwort-Qualitätsprogramms wollen wir uns mit diesen gesetzlichen Vorgaben nicht zufriedengeben. Und so starteten wir 2019 ein Pilotprojekt. Dieses animiert die Landwirte dazu, weiteres Ackerland für Blühflächen zur Verfügung zu stellen. Für 2020 kamen so rund 200 Hektar zusätzlich zusammen. Die Mühlengruppe übernimmt die Kosten für die Bearbeitung der Flächen und das Saatgut. Für Arbeitsaufwände erhalten die Landwirte eine Ausgleichszahlung.

Wozu brauchen wir Blühflächen?

Blühflächen unterbrechen große Ackerflächen, schaffen dadurch eine Vernetzung zwischen Biotopen und sogar Ökosystemen und sind Lebensraum für Insekten, Vögel oder Kleintiere. Sie sind also ein Beitrag zur Rettung und zum Erhalt der Biodiversität. Verschiedene Blühmischungen bringen zusätzlich die Artenvielfalt in die Landschaft. Das sieht man auch. Davon abgesehen stellt eine funktionierende Biodiversität einen stabilen Getreideanbau und damit unsere Nahrungsmittelproduktion langfristig sicher.

Diese Blühfläche bei Lommatzsch wurde vor zirka drei Wochen ausgesät.

Diese Blühfläche bei Lommatzsch wurde vor zirka drei Wochen ausgesät.

Die Blühflächen der Ährenwort-Landwirte sind über alle Standorte der Mühlengruppe verteilt. Bis mindestens Anfang September 2020 bleiben diese Gebiete unberührt, sie werden also nicht bei der Ernte wieder entfernt. Meist handelt es sich um mehrere Meter breite und zusammenhängende Feldstreifen, in denen Tiere nicht nur Schutz, sondern auch Nahrung finden. Ein solcher Biotopverbund schafft eine nahtlose Verbindung von Lebensräumen.

Was wir auch davon haben, das sind unter anderem schöne Blumen am Wegesrand oder inmitten weitläufiger Felder. Wie sich Blühflächen im Verlauf der Monate entwickeln, findet ihr beispielsweise in unserem Ackertagebuch heraus.

Informationen zum Autor

Sven Wernicke

Sven Wernicke

Blogger

Sven Wernicke ist freiberuflich für diverse Blogs und Onlinemagazine tätig. Bei Ährenwort beschäftigt er sich mit den spannenden Facetten des Qualitätsprogramms.